Für sich selbst die Karten legen?!
Ich höre und lese es immer wieder, dass man sich selbst nicht die Karten legen kann und soll. Doch alle Argumente dazu laufen auf Selbstbetrug hinaus. Warum das so ist, möchte ich einmal erklären. Wer sich selbst misstraut, sich selbst so wenig kennt, ist nicht genug ausgelotet, um für andere die Karten zu legen. Für wirklich berufene Kartenleger kommt irgendwann der Punkt, an dem sich der Tarot auf seinen Kartenleger prägt, man kann es auch personalisieren nennen. Und dabei ist das Kartenlegen für sich selbst ein wichtiger Schritt, wenn nicht sogar der wichtigste Schritt überhaupt, in die Geheimnisse des Tarots einzutauchen.
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Ich persönlich betrachte meine Tarot Karten als Gesprächspartner. 78 Karten- 78 Gesprächspartner, von denen jede einzelne Karte ihre eigene Aussage hat. 78 Karten, die in höchst interessanten Kombinationen miteinander interagieren oder sich scheinbar widersprechen. Die jeweiligen Legungen sind wie Gesprächsrunden, in denen das gewählte Thema ausdiskutiert wird. Man legt sich die Karten so lange selbst, bis man über den Punkt der Idealisierung oder Negierung hinaus ist. Man muss es in eigener Sache fühlen, was wahr und was Wunsch ist, man muss die Unterscheidungen durch sich hindurchfließen lassen, den Punkt des Selbstbetruges erkennen und überwinden, erst dann ist man in der Lage dies auch bei anderen wahrzunehmen.
Das ist ein sehr langer Prozess, manchmal dauert er Jahre. Den Tarot wie Routine lernen, im Zusammenhang damit, sich den Tarot einzuverleiben, wie z.B. ein Kochrezept oder ein Ritual, was immer nach den gleichen Mustern abläuft, kann man nicht. Aber man kann mit dem Buch des Lebens, wie der Tarot oft genannt wird, eine lebenslange Allianz eingehen und egal wie lange man diese Karten auch legt, man wird immer wieder aufs Neue überrascht werden, daran wachsen und reifen.
Wer immer auf der Suche nach einem berufenen Kartenleger ist, sollte ihm vor der Beratung diese Frage stellen:" Kannst du dir selbst die Karten legen?" Und dann sehr genau zuhören, was er antwortet...
